Darum ist Taiwan so wichtig für die Welt | Terra X

Die Insel Taiwan in Ostasien ist Vorzeige-Demokratie und hochtechnisierte Wirtschaftsmacht. Aber die Sorge steigt, dass der Hightech-Standort zum Kriegsschauplatz werden könnte. Die Ursache ist ein politischer Konflikt, der vor etwa einhundert Jahren beginnt. Die Insel gilt für Pekings Führung bis heute als abtrünnige Provinz der Volksrepublik China. Eine Vereinigung soll notfalls militärisch erzwungen werden. Die Taiwaner sehen ihren Staat dagegen als de facto unabhängig. Wir erklären, warum für die westliche Welt so viel am Schicksal Taiwans hängt und wie wahrscheinlich ein Krieg ist. Denn seit Jahren probt Chinas Armee den Ernstfall. Der Preis eines militärischen Konflikts wäre für alle Beteiligten hoch, die Folgen schwer kalkulierbar. Zu viel hängt strategisch und wirtschaftlich am Schicksal der kleinen Insel im Südpazifik.

Team:
Autor: Christoph Warneck
Schnitt: Christian Jung
Sprecher: Tom Putsch

Kapitel:
0:00 Intro
0:41 Der Ursprung des Konflikts
4:45 Die Gründung der Volksrepublik
9:58 Taiwans Sturz
12:39 Politische Transformation
16:36 Wirtschaftswunder Taiwan
18:08 Zwei Länder, zwei Systeme
23:03 David gegen Goliath
24:46 Taiwans strategische Bedeutung
26:33 Der Silicon Shield
29:28 Wie wahrscheinlich ist ein Krieg?

Dieses Video ist eine Produktion des ZDF.

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36 Comments

  1. Ich bin letzte Woche erst zurück von Taiwan nach Deutschland gezogen und kann garantieren, dass Taiwan ein eigenständiges Land ist, welches friedlich koexistieren möchte, wenn man es nur lässt 😊

  2. Sehr gut Zusammenfassung, ihr hättet aber vielleicht noch etwas mehr auf die Situation im Zweiten Weltkrieg und der Nachkriegszeit in China eingehen können. Auch Maos grausame Säuberungspolitik wäre erwähnenswert gewesen.

  3. Soll die EU ROC Taiwan als eigenständigen Staat anerkennen. Dann gibt es nichts mehr aus China und die Produktion in Europa kann wieder hochgefahren werden.
    Wird aber niemals passieren. Zuviel Angst vor dem Drachen den man Jahrzehnte gefüttert hat anstatt in Osteuropa gross aufzubauen. Selber schuld

  4. Wenn ZDF Vorzeigedemokratie sagt, bekomme ich Angst!
    Ja, auch bei Terra X seit der kürzlichen Versuche auf ganz widerliche Art die Wahlen zu beeinflussen

  5. Guter Überblick. Taiwan wollte mal einen Anspruch auf China haben, heute will es eigenständig existieren. Die kommunistische Partei hat auch China annektiert und übernommen, somit ein geschichtlicher Anspruch auch fragwürdig. Und die Insel Region Taiwan gehörte mal Japan.

    Ich bin verwirrt 😅. Es kann doch jeder sein Ding machen, hat China bisher nicht geschadet

  6. Könnten die Verantwortlichen…bitte…dem…sich zu…Taiwan…äußerndem Sinologen bitte…mitteilen, dass seine Art zu sprechen indem er teils gefühlt willkürlich ständig Pausen beim Sprechen setzt, wirkt wie ein therapiewürdiger Sprachfehler, aber wohl absichtlich so stattfindet. Unerträglich. Sonst hätte das ja ganz nettes Infotainement sein können.

  7. Meine Güte sind da viele Fehler die hier verbreitet werden. Ihre 10. Fakten geben ein falsches Bild wieder. Ihr „Sinologe“ klingt so als war er nie in Taiwan gewesen und interessiert sich offenbar nicht für Taiwan. Echt peinlich und ziemlich China freundlich.

  8. Ich finde erstaunlich was die Geschichte immer wieder hervorbringt. So ein Szenario kann sich doch keiner ausdenken.
    Nach der Doku bleiben mir noch einige Fragen offen, es ist wieder zeit zu forschen😊

  9. Militärisch hat China keine Chance gegen Taiwan, sonst hätten sie längst bombardiert es ist einfach die geographische Lage die Taiwan schützt. Viel billig Energie aus Russland und trotzdem kein Krieg. In Zukunft könnte Taiwan nur wegen der Wirtschaft kapitulieren.

  10. bin am Samstag zurückgekommen, und war 1 Monat dort. Ich liebe dieses Land und seine Menschen. Die Leute sind extrem fleissig und sehr gut ausgebildet. Sie haben sich ihre Schrift bewahrt und pflegen die Traditionen. Wer chinesische Kultur kennenlernen möchte, sollte auf Taiwan damit anfangen

  11. Meine Meinung zum Konflikt: Lasst die Vergangenheit ruhen und akzeptiert den Status Quo. Dieser irren Ideologie nachzueifern, führt nur zu unzähligen unschuldigen Toten. Dasselbe gilt für den Ukraine-Krieg und dem Größenwahn so mancher Staatsoberhäupter.

  12. sehr ein seitiges Doku aus West Media. you just ignore how 1.4 milliard people in China think about unification. we want to pay everything to get Taiwan back. do Germany want to pay the same price like what we do?

  13. Interessanter Beitrag, der jedoch einige wichtige Punkte unerwähnt lässt bzw. nicht ausreichend vertieft.
    1. Maos Absage, die Hauptinsel Taiwan in den 50er Jahren direkt militärisch anzugreifen, war darin begründet, dass die USA mit dem Einsatz der Atomwaffe gedroht hatten. China war zu dieser Zeit keine Atommacht & wusste um die Bereitschaft der USA, wie gegen Japan 1945 (06. August/Hiroshima & 09. August/ Nagasaki), Atomwaffen für politische Ziele einzusetzen. Dass die USA im Korea-Krieg 1950 bis 1953 nicht bereit waren, Atomwaffen einzusetzen, trotz der Tatsache, dass US-Amerikaner direkt gegen Chinesen kämpften & schwerste Verluste erlitten, weswegen Nordkorea als Staat gegründet werden konnte, erklärt sich damit, dass nicht nur Chinesen auf der Seite Nordkoreas kämpften, sondern auch Sowjets. Die Sowjetunion hatte bereits 1949 die Atomwaffe. Insofern wussten die US-Amerikaner, dass ein Atomwaffeneinsetz im Korea-Krieg keine Option war.

    2. China wurde 1964 Atommacht, kam 1969 in einen Grenzkonflikt mit der UDSSR (Ussuri-Zwischenfall), womit das Kommunistische Lager gespalten war. Die USA nutzten diese Spaltung für sich aus, Nixon reiste nach Bejing zu Mao, erkannte dessen Land als Atommacht an. Einigen Quellen zu Folge hatten die USA Atomwaffen auf Taiwan stationiert, sowie eigene Militärbasen. Im Zuge der Verbesserung der Beziehungen zu China zogen die USA ihre Militärbasen zurück. Mit Den Xiaopings Sonderwirtschaftszonen & der Öffnung des Milliardenmarkes für US-Unternehmen verlor Taiwan für die USA in den letzten Jahrzehnten an geopolitischer Bedeutung am Ende des 20. Jahrhunderts.

    3. Dass VR China die Republik China (Taiwan) in der UN ersetzte, ist nur ein Teil der Geschichte. Die UN bot Taiwan an, mit China gemeinsam in der UN zu bleiben, um seine Interessen zu vertreten. Das lehnte Taiwan ab & zog sich aus der UN zurück, was im Hinblick auf die Gegenwart ein großer Fehler war. Taiwan erkannt nicht, dass die VR China aufgrund ihrer Geographie und Demographie für die Weltgemeinschaft eine größere Rolle spielte.

    4. Dr.Hofmann sprach die Bedeutung Taiwans für die USA konkret aus: Ein Vorposten ihrer Macht. Ein Vorposten um China zu zähmen. Ein Vorposten für die Projektion der US-Macht in Ostasien. Ein Vorposten für die Kontrolle einer der wichtigsten Handelsrouten der Welt. Ein Vorposten dafür, dass keine weitere Pazifikmacht entsteht, um die Vorherrschaft der USA in dieser Region zu gefährden. Um Demokratie, Freiheit & Selbstbestimmung geht es den USA im Hinblick auf Taiwan nicht. Diese Begriffe werden, wenn nötig, politisch instrumentalisiert, um die westliche Unterstützung für Taiwan zu generieren, oder um sich moralisch als „Weltpolizist“ zu verkaufen. Den USA geht es einzig und alleine um Machtinteressen in der Region.

    5. Die bei 4 aufgeführten Punkte sind nahezu 1:1 auf die Interessen Chinas zu übertragen, nur in umgekehrter Richtung. Will China zum Hegemon Ostasiens aufsteigen, den Westpazifik dominieren, unabhängig sein von maritimen Sanktionsmöglichkeiten durch Blockade, will China auf Augenhöhe mit den USA sein, was impliziert, dass die USA bei einer direkten Konfrontation Angst haben müssten, auch das eigene Territorium beschädigt zu sehen, dann muss China Taiwan in das eigene, politische System integrieren & diese erste Inselkettenpolitik der USA durchbrechen. Solange Taiwan ein Instrument der US-Politik ist, was es ist, unabhängig von eigenen Verlautbarungen der Souveränität, wird China mit den USA im Bereich geopolitischer Macht nicht gleichziehen können.

    6. Die USA können nicht weltweit an vielen Fronten ihre Interessen verteidigen. Sie benötigen dafür Bündnisse bzw. Anhänger. In Eurasien ist es die EU im Rahmen der NATO, im Nahen Osten die Kolonialmacht Israel & die arabischen, proamerikanischen Regierungen in Ägypten, Jordanien und Saudi Arabien. Überall dort brennt es aber gerade lichterloh. In der Ukraine ist Russland in einer besseren Position als jemals zuvor. In Nahen Osten begeht Israel mit US-Unterstützung einen Genozid, bombardiert Nachbarländer, kann aber ohne die US-Hilfen nicht existieren. Ägypten, Jordanien und Saudi Arabien sind zwangsläufig nicht immer auf der Seite der USA. In Ostasien sind Südkorea und Japan Militärbasen der USA, aber würden sie mit China Krieg führen, um Taiwan zu schützen? Wohlwissend, dass ihre Länder schwer in Mitleidenschaft gezogen werden können, da chinesische und nordkoreanische Atomwaffen Seoul und Tokyo treffen können – im Gegensatz zum weit entfernten Washington? Zumal China mit Indien im Rahmen der BRICS+ an einem globalen Gegengewicht zur us-geführten NATO arbeitet.

    7. Taiwan wird mittelfristig unter dem Druck Chinas kapitulieren müssen & sich dem Willen Bejing beugen. Andernfalls wird die Insel durch Militärgewalt dermaßen zerstört, dass sie für den Westen ohne Bedeutung sein wird. Bereits jetzt drohen US-Militärs mit der direkten Zerstörung der TSMC – und UMC-Fabriken im Falle einer chinesischen Invasion. Diese Drohung ist eine Anerkennung, dass die USA Taiwan im Falle einer chinesischen Invasion nicht schützen können.
    Chinas Machtprojektion gegenüber Taiwan ist viel massiver und intensiver als die Schutzprojektion der USA.

    Die Welt ist im Wandel. Wie auch immer, das unipolare Momentum der USA ist passé. Die Multipolarisierung der Welt hat die globale US-Hegemonie auf allen Ebenen beendet. Sanktionen gegen Huwaei, gegen den Iran, gegen Russland – die Angst anderer Akteure auf der Welt, zum Opfer solcher Sanktionen zu werden – hat dazu geführt, dass sich die nichtwestliche Welt organisiert. Und dies nicht im Sinne des us-geführten Kollektiven Westens bzw. der G7.

    In anderen Worten: "Wo sich eine Macht erhebt, erhebt sich woanders eine andere – um sich zu messen" (Snoke, Star Wars)

    Danke für die Aufmerksamkeit.

  14. Am Anfang zeigt ihr die gegründete Volksrepublik China inklusive Tibet. Das ist doch aber falsch da Tibet damals noch unabhängig war und erst ender 50er übernommen wurde. Und der daleilama Tibets nach Indien floh.

  15. Ganz schön Spannend was die beiden Länder so aus macht. Können wir uns nur wünschen, dass alle Seiten die Füße still halten und kein Krieg ausbricht. Es gibt wirklich genug Leid auf der Erde.

  16. Völkerrechtlich gilt die Resolution 2758 der UN- Generalversammlung, wonach die Souveränität über TAIWAN der Volksrepublik CHINA zusteht. TAIWAN besitzt daher nur faktisch Rechtspersönlichkeit. Abgesehen vom berechtigten Wunsch der Bevölkerung auf Eigenständigkeit, hat die Insel jedoch geostrategische Bedeutung für China -freier Zugang zum Pazifik. Ich könnte mir in der Kürze nur zwei FRIEDLICHE Szenarien vorstellen, mit denen auch CHINA einverstanden sein könnte:
    1. Die Durchführung eines freiwilligen internationalen Schiedsgerichtsverfahrens zur weiteren rechtlichen Zukunft der Insel, dessen Entscheid sich beide Parteien unterwerfen;
    2. Vereinbarung eines Sonderstatus der Insel analog Honkong z.B.für 50 Jahre.