KTM-Sanierung: Pierer zieht sich zurück – übernimmt Bajaj jetzt das Steuer? | INDUSTRIEMAGAZIN

KTM vor dem Eigentümerwechsel: Während sich Stefan Pierer nach und nach zurückzieht, gewinnt der indische Mitgesellschafter Bajaj zunehmend Einfluss – zuletzt finanzierte er zwei neue Produktionslinien in Mattighofen. Eine Investorenentscheidung steht bevor. Unterdessen: Trumps Zollpolitik entfaltet volle Wirkung – warum Produktionsverlagerungen in die USA dennoch unattraktiv bleiben. Webasto streicht massiv Stellen – jede sechste fällt weg. Und: Die EU-Kommission verhängt eine halbe Milliarde Euro Strafe wegen Kartellverstößen – warum VW zahlen muss, Mercedes aber ungeschoren davonkommt.

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Der Rückzug von KTM-Langzeitchef Stefan Pierer nimmt Form an: Nachdem er im November 2024 öffentlich seine Entschlossenheit bekundete, für sein Lebenswerk zu kämpfen, hat er sich mittlerweile aus sämtlichen Führungsfunktionen zurückgezogen. Anfang des Jahres übergab er die CEO-Rolle an Gottfried Neumeister, nun verlässt er auch den Posten als Co-Geschäftsführer. Nachfolgerin ist Rechtschefin Verena Schneglberger-Grossman. Beobachter sprechen von wachsendem Druck durch Gläubigerbanken, aber auch von internen Konflikten – etwa mit Neumeister und dem neuen Aufsichtsratschef Stephan Zöchling. Entscheidend wird nun, ob es bis Ende Mai gelingt, einen Investor zu finden, der die Sanierung mitträgt – rund 600 Millionen Euro stehen im Raum.

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Die neue US-Zollpolitik unter Donald Trump verunsichert die Industrie weltweit. Noch ist unklar, welche langfristigen Folgen die 25-Prozent-Zölle auf Automobile haben werden. Klar ist nur: Sie treffen nicht nur deutsche Hersteller, sondern auch asiatische und amerikanische Konzerne, deren Lieferketten stark internationalisiert sind. In der letzten Sendung rechneten wir vor, wie BMW, VW und Mercedes durch die neuen Abgaben Milliarden verlieren könnten. Dennoch bleibt fraglich, ob europäische Hersteller tatsächlich größere Produktionsumfänge in die USA verlagern – oder ob es bei symbolischen Anpassungen bleibt.

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Der bayrische Autozulieferer Webasto steckt in einer tiefgreifenden Umstrukturierung. Nach Jahren des rasanten China-Wachstums – angetrieben von VW als Hauptkunde – hat das Unternehmen stark an Boden verloren. Folge: Der langjährige CEO Holger Engelmann musste gehen. Sein Nachfolger Jörg Buchheim leitet nun harte Einschnitte ein – allein in Deutschland fällt jede sechste Stelle weg. Webasto beschäftigt weltweit über 18.000 Mitarbeitende und erwirtschaftet rund fünf Milliarden Euro Umsatz.

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EU-Kartellstrafe trifft deutsche Autobauer hart
Wegen illegaler Absprachen im Umgang mit Altfahrzeugen verhängt die EU-Kommission eine Strafe in Höhe von 500 Millionen Euro gegen 15 Automobilhersteller. Im Zentrum der Vorwürfe: Koordinierte Verhaltensweisen zur Nichtvergütung von Demontagebetrieben. Besonders hart trifft es Volkswagen – Mercedes hingegen geht straffrei aus.

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Kapitel:
00:00 Intro
01:04 KTM Sanierung
07:37 US-Zölle von Trump
14:18 Automobilzulieferer Webasto
18:16 Auto-Schrott Kartel, warum VW jetzt vor Strafzahlungen steht
23:43 Outro

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20 Comments

  1. Danke für die Analyse! Ich habe eine kurze Frage: Mein OKX Wallet enthält USDT und ich habe die Seed Phrase. (wonder obey dial dash soon tank spike scout region undo zero such). Wie kann ich sie zu Binance transferieren?

  2. Pierer verliert nicht an Macht, sondern er will mit dem Fehlschlag KTM (den er in erster Linie selbst zu verantworten hat) nicht mehr assoziiert werden, daher "zieht er sich zurück" – auch in Hinblick auf seine anderen Assets (Rosenbauer etc.). Ein feiner Mensch ist das.
    Zu Bajaj: die wollen über das Unternehmen (oder über das was noch vorhanden ist) die volle Kontrolle haben und dann gehts ganz schnell mit dem Dichtmachen des Österreichischen Produktionsstandortes.

  3. Da hat die EU lange gebraucht, aber sie hat die Bande mal wieder schön geärgert.
    Nun sollten die Recycling Betriebe etwas besser Karten haben, wenn sie etwas Geld bekommen, für die Entsorgung und Zerlegung.

  4. Ich nehme an, KTM wird schließen. Man wird den Markennamen nach Indien mitnehmen, ist Österreich wird man in Großen und Ganzen komplett schließen. Da werden 30 Leute in einem Briefkastenbüro bleiben.

  5. So lange die Manager/Geschäftsführer nicht voll haftbar für ihre "Führung" gemacht werden, wird stehts Arbeiter / Angestellte die Zeche der Fehlplanung zahlen müssen.
    2023 zweistellige Gewinne 2024/25 Insolvenz!, Massenentlassungen! Der Geschäftsführer begibt sich mit Millionen Abfindung zum nächsten Kapitel. Gewinne sind Reinvestitionen, Produktionen für ein oder 2 Hersteller bringt Erpressbarkeit
    Haben die Alle in personellen Betriebsführung und Betriebsleitung geschlafen?
    Trump und E-Mobilität war vorhersehbar 😮

  6. Ohne bezahlbare Energie aus Russland und mit der C02 Klimaluegensteuer kann Europa als Industriestandort dicht machen ! Wie gewaehlt so bekommen . Geniesst die Freizeit in Armut !

  7. Der Standort Österreich ist der teuerste Nutzerstandort für Motorräder. Kfz-Steuer und Versicherung sind räuberisch hoch. Dies sollte Österreich als erstes lernen.

    2. Ich wünsche Österreich die Motorräder von Bajaj. Einfach, funktionell, günstig, usw. Dies wäre mal eine Ansage für das abgehobene EU-Gebiet.

    3. Ein Unternehmen braucht einen Unternehmer. Ein Unternehmer wird in keiner Schule oder Uni erzeugt. Ein Unternehmer braucht Freiheit, um sein Wesen zu leben. Von daher bleibt KTM keine Chance mehr.

    Es gibt also immer noch genug Möglichkeiten betrieblich Erfolgreich zu sein. Nur eben nicht hier und nicht mit den Typen, die sich gottesgleich messen wollen.

  8. Hallo wie immer ist eure Sendung Industriemagazin hier auf YouTube sehr intressant, egal aus welcher Industriesparte hier bekomme ich die Top-News aus allen Branchen…, Obwohl ich kein Motorrad-Fahrer und Fan bin, ich finde es schade um KTM, ich fand manche Modelle einfach schön… Aber die Zukunft gehört der Elektrifiezierung und braucht viel weniger Arbeitskräfte… Alles in einem gut für die Batteriebranche (wenn die neuen Feststoffakkus aus der Familie der Chalkogene mit 25000 Zyklen Wirklichkeit werden). Viele Grüße aus Luxemburg.

  9. 💲💲💲Ich denke der momentane Kurs von Pierer Mobility wird allein durch die Bezugsrechtsfähigkeit von diesem Niveau mindestens 75% steigen. Tränen wegen vertaner Chancen beim Investieren fließen garantiert.💲💲💲 Für die Inder macht es gar keinen Sinn die Marke KTM zu demontieren, die wollen Geld verdienen und das kann nur erfolgen wenn die Marke KTM als als europäischer Standort und Qualitätsmarke bestehen bleibt! Schau doch dann nur mal an wer an Pierer Mobility beteiligt ist und wie eng bei diesem Kurs der Markt ist.